Foto: Universal

THE KILLERS
Day & Age
(Universal)
Die vor allem in Europa erfolgreiche Band aus Las Vegas lässt sich auf ihrem neuen Album von Stuart Price produzieren, dem Mann, der schon Madonna erfolgreich in die 1980er-Jahre zurückbeamte. Der schamlose Hang zu großem, orchestralem Pomp, Kitsch, Pathos und einer Kombination aus U2, Pet Shop Boys, Meat Loaf und Sparks klebt wie Türkischer Honig und macht definitiv die Ohren kaputt. Dieser Genuss ohne Reue beinhaltet allerdings auch große Momente wie die Single Human ("Are we human or are we dancers?" oder Songs wie Spaceman oder Goodnight, Travel Well. Auch David Bowie in seiner Sternenfahrtenphase ist hier dauerpräsent. Im Kommerzfach sicher mit das Beste, das dieses Jahr veröffentlicht wurde. 

KOMMANDO SONNE-NMILCH
Scheisse Nicht Schon Wieder Bernstein
(Broken Silence)
Der Hamburger Jens Rachut (Blumen Am Arsch Der Hölle, Dackelblut, Oma Hans...) und sein taktiles Einsatzkommando in Sachen Beschwerde und schlechter Laune führt Punk weg von den üblichen formal engen Vorgaben und brettert mit Songs wie Die Geiztherapeuten, Tote Spinne oder Hammer Auf Metall schlechteren Zeiten entgegen. Große und heiliger Lärm. Großer und heiliger Zorn. Schwer vermittelbar. Und wunderbar.

GD LUXXE
Crave
(Angelika Koehlermann/Hoanzl)
Der Wiener Musiker und Produzent geht solo wieder einmal seinem liebsten Hobby nach, der Nachstellung von klassischem Eighties-Wave-Pop unter zeitgenössischen Elektronik-Vorzeichen. Neben hübschen Eigenkompositionen wie Believe oder Diggin hören wir auch eine exzentrische Neudeutung von This Corrosion von Sisters Of Mercy. (Christian Schachinger / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28.11.2008)