Havanna - Die Europäische Union hat Kuba für das kommende Jahr vertraglich bis zu 30 Millionen Euro zur Finanzierung von Entwicklungsprojekten zugesichert. "Heute haben wir damit begonnen, konkretere Ideen voranzutreiben", sagte EU-Entwicklungsdirektor Stefano Manservisi nach der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages mit dem kubanischen Minister für Auslandsinvestitionen, Ricardo Guerrero, am Mittwoch (Ortszeit) in Havanna.

Das Abkommen sehe vor, mit 25 bis 30 Millionen Euro Projekte in den Bereichen Handel, Umwelt, Wissenschaft, Lebensmittelhilfe und Landwirtschaft zu finanzieren. Zwei Millionen Euro sollen laut Guerrero verwendet werden, um die Opfer der Orkane "Gustav" und "Ike" im August und September zu versorgen.

Menschenrechtslage

Mit dem Vertrag wurde eine Vereinbarung umgesetzt, die EU-Entwicklungskommissar Louis Michel und der kubanische Außenminister Felipe Perez Roque im Oktober getroffen hatten. Damit nahmen sie die Zusammenarbeit wieder auf, die die EU 2003 in Folge der Verhaftung von 75 Dissidenten in Kuba eingefroren hatte. Manservisi erklärte, er habe bei seinem Besuch in Havanna auch die Menschenrechtslage angesprochen. Angesichts der Reformen des kubanischen Staatschefs Raul Castro zeigte sich der EU-Vertreter zuversichtlich: "Wenn es Bewegung gibt, wenn es Reformen gibt, wenn sich etwas bewegt, muss man meiner Meinung nach optimistisch sein." (APA)