Die italienischen Fußball-Oberhausclubs entwickeln neue Strategien zur Bekämpfung der Krise. So sollen TV-Sender künftig für Interviews mit Spielern und Trainern zahlen. Der Vorschlag wird von den Clubchefs der Serie A diskutiert und könnte schon ab 2010 Gültigkeit erlangen. Eine entsprechende Klausel soll in eine neue Regelung zur Vermarktung der TV-Übertragungsrechte integriert werden, die 2010 in Kraft tritt, berichtete die italienische Tageszeitung "La Repubblica" am Donnerstag. Jeder Club soll selbst entscheiden, wie viel die Interviews mit Trainern und Spielern kosten sollen.

Die Vereine hätten damit einen doppelten Vorteil. Sie würden nicht nur ihre Kassen auffüllen, sie hätten auch weniger Probleme, ihre Trainer zu überzeugen, Interviews zu geben. Der Chef der italienischen Fußball-Liga, Antonio Matarrese, sprach sich gegen Geldforderungen für TV-Interviews aus. Er befürchtet heftige Proteste der Medien. Matarrese hatte von Trainern und Clubchefs kürzlich ein korrektes Verhalten gegenüber den Medien und vor allem den TV-Sendern verlangt, die zum Großteil die Clubs finanzierten. Er kritisierte damit indirekt Star-Trainer Jose Mourinho von Meister Inter Mailand, der immer wieder seine Aversion gegen Interviews zeigt. (APA)