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Flüchtlinge in Kibatiim Osten des Kongo warten auf die Verteilung von Hilfslieferungen.

Foto: REUTERS/Finbarr O'Reilly

Goma/Wien - Der Osten Ugandas ist offenbar von einer neuen Flüchtlingswelle aus der Demokratischen Republik Kongo überrollt worden. Wie der Österreich-Sprecher des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR), Roland Schönbauer, der APA am Donnerstag mitteilte, haben seit Mittag über 10.000 Flüchtlinge die Grenze überquert; in den vergangenen zwei Tagen seien es noch insgesamt 3.000 gewesen.

Die Flüchtlingswelle sei auf aufgeflammte Kämpfe um den Ort Rutshuru zurückzuführen, das rund 70 km nördlich von Goma, der Hauptstadt der östlichen Krisenprovinz Nord-Kivu, liegt. Viele Menschen hätten von Gräueltaten berichtet; ein junger Mann habe etwa geschildert, wie in einem Dorf alle Frauen, auch schwangere, abgeschlachtet worden seien, erzählte Schönbauer. Er wollte sich allerdings nicht festlegen, wer die Massaker begangen hatte.

UNHCR habe nun gemeinsam mit der Regierung von Uganda eine "Durchgangsstation" 50 km von der Grenze eingerichtet sagte Schönbauer weiter. Die Helfer verlagerten jedoch viele Flüchtlinge in eine 300 km weiter im Landesinneren befindliche Siedlung, die "sicherer" sei.

Der Aufstand des Rebellenführers Laurent Nkunda begann vor vier Jahren. Er schützt nach eigenen Angaben die Tutsi-Minderheit im Osten des Kongo und wirft der Regierung vor, mit Hutu-Rebellen aus Ruanda zusammenzuarbeiten. (APA)