Luxemburg - Der weltgrößte Stahlkocher ArcelorMittal schickt wegen der eingebrochenen Nachfrage einen Teil seiner deutschen Beschäftigten in Kurzarbeit. Entsprechende Betriebsvereinbarungen seien für die Standorte Eisenhüttenstadt und Bremen unterschrieben worden, sagte ein Sprecher von ArcelorMittal am Mittwoch in Luxemburg und bestätigte einen Bericht des "Handelsblatts". In Eisenhüttenstadt sei Kurzarbeit ab dem 1. Dezember möglich, in Bremen voraussichtlich im Laufe des Dezembers.

Gesamtes Ausmaß noch unklar

Wie viele der insgesamt 6.400 Beschäftigten an den beiden Flachstahl-Standorten betroffen sein werden, sei noch unklar. Auch der Umfang der Arbeitszeitverkürzung sei offen. "Dies wird der Auslastung der jeweiligen Anlagen entsprechen", sagte der Sprecher. Bei Kurzarbeit werden die Bezüge entsprechend der verringerten Arbeitszeit gekürzt.

Um wie viel Prozent die Produktion an den Standorten Bremen und Eisenhüttenstadt in den vergangenen Wochen gedrosselt wurde, konnte der Sprecher nicht sagen. Der Konzern hatte global eine verringerte Produktion von bis zu 35 Prozent angekündigt. Grund ist der Nachfrage-Einbruch nach Stahl aufgrund der Weltwirtschaftskrise. Bremen und Eisenhüttenstadt beliefern mit ihren Flachstahl-Produkten unter anderem die Automobilindustrie.

Unklar sei zudem, ob auch die Mitarbeiter an den beiden anderen deutschen Standorten Hamburg und Duisburg (beides Langstahl) von Kurzarbeit betroffen sein werden. Vereinbarungen dazu seien jedenfalls noch nicht unterzeichnet worden, hieß es.

Wegen der Absatzkrise der US-Autobauer hatte der Stahlriese am Dienstag die vorübergehende Streichung von 2.444 Stellen in der US-Anlage Burns Harbor (Indiana) angekündigt. ArcelorMittal beschäftigt rund 326.000 Menschen in mehr als 60 Ländern. (APA/dpa)