Genf - Gewalt gegen Frauen muss nach Ansicht der UN-Menschenrechtskommissarin Navanethem Pillay wirklich geahndet werden. Sie dürfe nicht straffrei bleiben. Auch sollte die Rolle der Frauen bei Friedensverhandlungen in Konflikten gestärkt werden, forderte die Südafrikanerin am Dienstag in einer in Genf veröffentlichten Erklärung zum "Internationalen Tag der Abschaffung von Gewalt gegen Frauen". Die häufig gängige Praxis der Straffreiheit krimineller Akte gegen Frauen müsse gestoppt werden.

"Vergewaltigung ist ein Verbrechen und es muss bestraft werden, und das muss man auch sehen können", sagte die Menschenrechtskommissarin, die selber Richterin war. Nirgendwo werde dies deutlicher als im Kongo. Dort seien in den vergangenen zehn Jahren Hunderttausende von Frauen vergewaltigt, geschlagen, versklavt oder getötet worden, ohne das wirklich jemand dafür bestraft wurde.

Sie begrüße, dass es nun Friedensverhandlungen in der Demokratischen Republik Kongo gebe, sagte die UN-Menschenrechtskommissarin. Sie fürchte aber, dass wieder einmal die Frauen an den Rand gedrängt würden. "Frauen müssen in Friedensverhandlungen mit eingebunden werden und eine vollwertige Rolle dabei spielen, wenn Sicherheit und Gerechtigkeit wieder hergestellt werden sollen", sagte Pillay. Dies gelte auch für das volle Mitspracherecht über die Zukunft ihres Landes. (APA/dpa)