Washington - Der steigende Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre lässt die Ozeane zumindest in einigen Regionen deutlich schneller versauern als bisher angenommen. Dadurch verändert sich auch die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaften im Meer, berichten US-Forscher rund um Timothy Wootton von der University of Chicago in den "Proceedings" (Bd. 105, S. 18848) der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS). Vor allem Muscheln, Krebse und andere kalkbildende Lebewesen seien gefährdet.

Hauptgründe für den rapiden Anstieg des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre sind die anhaltende Nutzung fossiler Brennstoffe und die teils flächendeckende Abholzung Kohlendioxid speichernder Wälder.

Etwa ein Drittel des freigesetzten Kohlendioxids wird von den Ozeanen aufgenommen. Das Gas wird im Wasser gelöst, wobei Kohlensäure gebildet wird. Diese lässt das Meerwasser sauer werden - und zwar um bis zu zehn Mal so schnell wie bisher gedacht. (dpa, tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 25.11.2008)