Bild nicht mehr verfügbar.

Bei dem Anschlag auf den Bus mit Beamten des Handelsministeriums starben 13 weibliche Angestellte der Behörde.

Foto: REUTERS/Thaier al-Sudani

Bagdad - Bei einer Serie von Anschlägen sind am Montag in Bagdad mindestens 20 Menschen getötet und 21 weitere verletzt worden. Laut Polizei explodierte in der Früh im Osten der irakischen Hauptstadt ein am Straßenrand deponierter Sprengsatz, als ein Kleinbus mit Mitarbeitern des Handelsministeriums vorbeifuhr.

Dabei starben 13 Menschen, mindestens fünf wurden verletzt, wie die Polizei weiter mitteilte. Ein zweiter Anschlag richtete sich demnach gegen die streng bewachte Grüne Zone in Bagdad: Eine Selbstmordattentäterin sprengte sich inmitten von wartenden Angestellten in die Luft und tötete fünf Menschen; zwölf weitere wurden verletzt.

Dem Anschlag auf den Kleinbus mitten im Frühverkehr fielen laut Polizei vor allem Frauen zum Opfer; auch ein kleines Mädchen war unter den Todesopfern. Knapp eine Stunde später zündete die Selbstmordattentäterin an einem Eingang der Grünen Zone in der Innenstadt den unter ihren Kleidern versteckten Sprengsatz. Nach Angaben eines Mitglieds des irakischen Geheimdienstes warteten die anstehenden Mitarbeiter zum Zeitpunkt des Anschlags auf Einlass ins Hauptquartier des Geheimdienstes. Unter den Opfern sei auch eine schwangere Frau gewesen.

Erst Bombe, dann Selbstmordattentat

Augenzeugen berichteten von Blutspuren und Überresten der Opfer am Tatort. Zunächst sei eine Bombe vor dem Gebäude explodiert, erst dann habe die Frau ihren Sprengstoffgürtel gezündet. Indem sie erst eine Bombe zünden und dann einen Selbstmordattentäter schicken, versuchen islamistische Terroristen im Irak, möglichst viele Menschen auf einmal zu töten. Der Attentäter sprengt sich nämlich erst in die Luft, wenn viele Helfer und Schaulustige zusammengekommen sind.

In der wie eine Festung bewachten Grünen Zone befinden sich unter anderem das irakische Parlament, Regierungsgebäude und ausländische Botschaften. Zuletzt hatte es Anfang Oktober einen Angriff auf das Gelände gegeben, bei dem sieben Menschen verletzt worden waren. Ebenfalls am Montag in der Früh wurde im Osten Bagdads ein Anschlag auf eine vorbeifahrende Polizeipatrouille verübt, bei dem laut Polizei zwei Zivilisten getötet und vier weitere Personen verletzt wurden.

Die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak meldete weiter, Unbekannte hätten in der nördlichen Stadt Kirkuk einen Anwalt auf der Straße erschossen. Vor der armenischen Kirche von Kirkuk sei ein Sprengsatz detoniert. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand.

Die Anschläge erfolgten zwei Tage vor der im Parlament geplanten Abstimmung über das mit den USA ausgehandelte Sicherheitsabkommen. Die 31 Artikel des Abkommens sehen unter anderem vor, dass sich die US-Streitkräfte bis Ende kommenden Jahres aus allen irakischen Städten zurückziehen und bis Ende 2011 aus dem ganzen Land. (APA/AP)