Wien - Sollte Josef Prölls Wahl auf das Außenministerium und nicht auf das Finanzministerium fallen, so könnte ein Banker neuer Finanzminister werden. Für diesen Fall wird Michael Ikrath als heißester Kandidat für den Finanzminister gehandelt, wie die APA am Sonntagabend erfuhr. Ikrath ist Generalsekretär des österreichischen Sparkassenverbandes und stellvertretender Finanzsprecher der ÖVP.

Montag Mittag will die ÖVP die Spitzenpersonalien im Außenministerium und Finanzministerium klären. Nach dem Rückzug von Außenministerin Ursula Plassnik kommt nun Josef Pröll - bisher galt er als wahrscheinlichster neuer Finanzminister - als neuer Außenminister in Frage. Wählt Pröll das Außenamt, so könnte Ikrath zum Zug kommen, heißt es in informierten Kreisen.

Staatssekretärsposten

Abhängig von der Besetzung der Spitze des Finanzministeriums soll auch das Staatssekretariat gestaltet werden, heißt es. Heißt der Finanzminister Pröll, könnte er ebenfalls aus dem Kreis von Bankmanagern unterstützt werden. Dafür wurde weniger Ikrath - er ist auch ein enger Vertrauter von Erste-Chef Andreas Treichl - als vielmehr der langjährige Investkredit-Vorstand Wilfried Stadler genannt.

Sollte Pröll allerdings ins Außenministerium gehen, dürfte der der ÖVP zugedachte Staatssekretärsposten vom Finanzressort zu ihm ins Außenamt wandern. Damit bliebe im Finanzressort nur noch ein Staatssekretär von der SPÖ. Dieser Posten wird aller Voraussicht nach dem bisherigen Beamten-Staatssekretär Andreas Schieder zufallen. (APA)