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Zweiter Pro-Tour-Titel für Liu Jia (re).

Foto: APA/ Jensen

Berlin - Vize-Europameisterin Liu Jia hat am Sonntag ihren zweiten Titel auf der Tischtennis-Pro-Tour geholt. Die als Nummer fünf gesetzte Oberösterreicherin setzte sich im Finale der German Open in Berlin gegen die auf Position acht eingestufte Deutsche Wu Jiaduo 4:1 (10,11,5,-9,9) durch, nachdem sie im Semifinale gegen die Ungarin Krisztina Toth ebenfalls nur einen Satz abgegeben hatte. Liu kassierte für ihren Titelgewinn 20.000 Dollar (15.870 Euro).

Mit 152.000 Dollar (120.616 Euro) waren die German Open neben den vor drei Wochen durchgeführten Austrian Open in Salzburg das höchstdotierte Turnier der heurigen Pro-Tour-Serie. Auch wenn die Chinesinnen in der deutschen Hauptstadt nicht dabei waren, hat Lius Erfolg Gewicht. Immerhin waren drei Top-Ten-Spielerinnen dabei, wobei Liu allerdings gegen keine dieses Trios anzutreten hatte. Einzig ihre japanische Achtelfinal-Gegnerin Ai Fukuhara war als Nummer vier höher gereiht.

Mit diesem ihrem zweiten Pro-Tour-Titelgewinn nach jenem am 27. Juni 2004 bei den Brasilian Open festigte Liu Jia ihre Position als Europas Nummer eins und bestätigte zudem ihre im Herbst hervorragende Form. Schon vor und auch nach ihrem zweiten EM-Platz vor fünf Wochen in St. Petersburg bot die 26-Jährige hervorragende Leistungen, nachdem sie im August bei Olympia in Peking enttäuscht hatte.

Nun aber tritt die Linzerin stets selbstbewusst und konzentriert auf. "Sie hat mental gut gearbeitet,", sprach ÖTTV-Damen-Bundestrainer Liu Yan Jun eine frühere Schwäche der gebürtigen Chinesin an, "sie ist da sehr stabil und behält immer einen kühlen Kopf." Bei engen Spielständen behält die Europa-Top-12-Siegerin 2005 nun meist die Oberhand, womit sie ihren ersten Titel seit dem EM-Titel 2005 in Aarhus holte.

Gegen Wu Jiaduo war Liu in den ersten beiden Sätzen jeweils bei 10:10 die Nervenstärkere und drehte in Satz fünf einen 7:9-Rückstand mit vier Punktgewinnen in Folge zum Titelgewinn um. Damit hat sie die Qualifikation für das für 11. bis 14. Dezember in Macao/China angesetzte Pro-Tour-Finale sicher. Wu hatte in Berlin mit Siegen gegen zwei Top-Ten-Spielerinnen aufgezeigt, für sie war es ihr erstes Pro-Tour-Finale.

Das Herren-Endspiel entschied der topgesetzte Deutsche Timo Boll in einer Neuauflage des Austrian-Open-Finales gegen den drittgereihten Chuang Chih-yuan aus Taiwan mit 4:1 für sich, damit gewann er dieses Turnier nach 2004 und 2006 zum dritten Mal. Boll hatte im Achtelfinale Glück gehabt, als er nach einer 3:4-Niederlage gegen Adrian Crisan wegen eines nicht regelkonformen Schlägers des Rumänen zum Sieger erklärt wurde.  (APA)