Heuer wird alles besser. Oder jedenfalls wieder gut. Zumindest aus der Sicht der Ischgler Event-Touristiker. Denn ob sich die Besucher des mittlerweile von etlichen Wintersportorten kopierten Ischgler Saison-Opening-Remmidemmis kommenden Samstag freuen werden, wenn sie erstmals nach Eintrittskarten gefragt werden, ist eher fraglich.

Schließlich haben die Mega-Opening-Partys der "Lifestylemetropole" (Eigendefinition) Kultcharakter: Elton John, Tina Turner, Pink oder die Pussycat Dolls sind nur einige der Superstars, die man zu den "Top of the Mountain" -Saisonauftaktpartys schon angekarrt hat: für teures Geld (allein der Visagist von Rihanna, der Eröffnerin des Vorjahres, bekam angeblich 2400 Euro Gage) - aber gratis für die mehr als 20.000 Besucher.

"Alpin-Ballermänner"

Das war einmal. Das hatte Alfred Parth, Ischlgs Tourismusverbandspräsident, im Dezember 2007 im STANDARD-Interview angekündigt - und allgemeinen Unglauben geerntet. Ischgl steht schließlich für Party - und will "Erfinder des Après Ski" sein.

Doch im Vorjahr hatten Busunternehmer Partyfahrten aus ganz Deutschland nach Ischgl organisiert. Ab 20 Euro war man dabei. Am Vormittag wurden 3500 Menschen an der Ortsgrenze abgesetzt - und zu Mitternacht wieder eingesammelt. Die "Alpin-Ballermänner" kamen betrunken und hatten den Nachschub im Plastiksackerl: "Sie haben uns überrannt" , klagte Parth, "und torkelten mit Flaschen in der Hand den ganzen Tag durch Ischgl. So wollen wir das nicht."

Um die Geister, die man "so nicht" rief, wieder loszuwerden, kündigte Parth daher vor Ort an, werde man 2008 - am 29. November treten Leona Lewis, Jenniffer Kae und Gabriella Cilmi auf - "nur mit Liftkarte" zum Konzertgelände kommen können. Die Tageskarte kostet 55 Euro.  (Thomas Rottenberg, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22./23.11.2008)