Teure Senfkörner aus Kanada: Das will sich Unilever für Maille nicht mehr leisten

Foto: Hersteller

Dijon - Den weltberühmten Markensenf aus der ostfranzösischen Stadt Dijon soll es künftig nicht mehr geben. Das Unternehmen Amora Maille, das seit dem Jahr 2000 zum Unilever-Konzern gehört, teilte am 20. November mit, dass die historische Senf-Fabrik in Dijon bis zum 31. Dezember 2009 geschlossen werden soll. Seit dem Beginn der Senfproduktion in der Mitte des 18. Jahrhunderts hatte sich der Dijon-Senf unter FeinschmeckerInnen einen Namen gemacht; die nun zur Schließung vorgesehene Produktionsstätte besteht seit 1900.

Insgesamt will Unilever in Dijon und in Appoigny im Departement Yonne knapp 300 Stellen streichen. Zur Begründung führt der Konzern die gestiegenen Preise für Senfkörner an, die vor allem aus Kanada importiert werden. Die Produktivität an den Standorten Dijon und Appoigny sei zudem gering. Allerdings will Amora Maille in Chevigny bei Dijon weiterhin Senf, Mayonnaise, Essig und Gewürzgurken abfüllen. Die BelegschaftsvertreterInnen zeigten sich enttäuscht. Sie verwiesen darauf, dass in der Vergangenheit bereits die Produktion von Gewürzen, Ketchup und Salatsoßen in osteuropäische Länder und die Türkei verlegt worden sei. (APA/AFP)