Paris - Der Präsident des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, hält bei einer angemessenen Politik einen Wiederaufschwung Ende 2009 für möglich. Doch es bestünden Risiken, sagte Strauss-Kahn in einem Gespräch mit Lesern der Zeitung "Le Parisien" (Freitag-Ausgabe). Es könne "neue Katastrophen in der Finanzwelt" geben und Regierungen könnten das Falsche tun.

"Es gibt keine Garantie, dass die Bankiers wieder ihre Arbeit tun", sagte Strauss-Kahn. "Das Risiko, dass die Kreditvergabe nicht wieder losgeht, besteht in der Tat. Es ist legitim, die Bankiers zu rütteln, um sie zu Krediten zu verpflichten." Die pessimistischen Prognosen des IWF seien monatelang nicht gehört worden. Die Politiker hätten es nicht gerne, wenn man ihnen sage, es werde schlimmer kommen. "Man reagiert erst, wenn man vor dem Problem steht."

Protektionistische Maßnahmen lehnte der Sozialist ab. "Das würde nur zur Explosion der Preise führen und die Ärmsten würden darunter leiden." Doch sollten "zeitweise Verstaatlichungen" in wichtigen Branchen möglich sein. Es sei zudem "legitim, junge Industrien zu schützen" und die ärmsten Länder müssten ihre Märkte befristet abschirmen können. (APA/dpa)