Zuerst forderte (und förderte) Toyota die Intelligenz seiner Ingenieure. Die Hauptfrage war, wie in 2,99 Meter Automobil vier Sitze und auf diesen tunlichst auch noch Menschen unterzubringen seien. Soweit überhaupt möglich, ist dies gelungen. Vier erwachsene Japaner dürften ebenso halbwegs human unterzubringen sein wie nicht allzu groß gewachsene Europäer.

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Damit verlagert Toyota den Fokus der Intelligenzfrage nun also in Richtung Autokäufer: Wer in einer engen Großstadt lebt, individuelle Mobilität schätzt und scharf zu rechnen pflegt, für den müsste doch der iQ perfekt passen.

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Überschaubarer Preis (obwohl teurer als der größere Aygo), vorbildlicher Spritverbrauch und auch beim Parken kein Verschwender. Im Herkunftsland ist man bereits ziemlich überzeugt von den Qualitäten des iQ, er wurde nämlich soeben zu Japans Auto des Jahres 2009 gekürt.

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Zurück zum Konzept. Toyota hat sich einerseits den eigenen Aygo (3,41 m), andererseits Smarts genialen Zweisitzer Fortwo (2,70 m) sehr genau angesehen und dazwischen Platz für den iQ gefunden.

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Wobei in Sitzreihe zwei ein elementares Prinzip der Physik zum Tragen kommt: Zwei Körper, egal ob Sub- oder Objekte, können sich nicht zur selben Zeit am selben Ort befinden. Entscheidet man sich für Subjekt (Insassen), bleibt Objekt (Gepäck) daheim.

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Umgekehrt läuft es genau andersrum. Der Kompromiss wäre und ist, einen Rücksitz stehen zu lassen und insassentechnisch zu nutzen, den anderen umzulegen und als Stauraum zu verwenden. Es gibt also die Möglichkeit, flexibel zwischen 32 und 238 Litern Nutzraum zu changieren.

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Damit das überhaupt geht, mussten die Ingenieure sich schlaue Lösungen einfallen lassen. Beispielsweise schuf ein zwölf Zentimeter flacher Unterflurtank, der 32 Liter Sprit fasst, oben Spielraum für weitere Platzgestaltung.

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Unterm Rücksitz befindet sich nämlich statt des Tanks ein Ablagefach; fasst nicht die Welt, aber immerhin. Prädikat Raumnutzung: sehr durchdacht. Durchdacht ist auch das Sicherheitskonzept. So kommt etwa, wegen kaum vorhandener Knautschzone hinten, der iQ mit dem weltweit ersten Heck-Airbag daher.

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Motorisch setzt man, wie Smart und ab 2010 auch der ähnlich wie der iQ konzipierte VW up, auf Dreizylinder. Die sitzen aber, anders als beim Smart, über der Vorder-, nicht über der Hinterachse, und vorn treibt Toyota auch an.

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Zum Start im März gibt's den vom Aygo bekannten 1,0-l-Benziner mit 68 PS (im Juni folgt ein 1,3er mit 100 PS) sowie einen 1,4-l-Diesel mit 90 PS. Im Normtestzyklus geben die sich mit 4,3 bzw. 4,0 l/100 km zufrieden, was in CO2/km 99 bzw. 104 Gramm bedeutet; das wird den Polkappen Freude machen.

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Unsere ersten Fahrimpressionen anlässlich der Präsentation in und um Mailand: Zum Parken reicht fast jedes Lücklein, das auch ein Smart nutzen kann; lediglich Querparken ist nicht. Und in Bewegung? Zugegeben, wir waren auf hoppeliges Fahrverhalten gefasst.

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Dass der kleinste Viersitzer der Welt sich dann erstaunlich flott und komfortabel fährt, ist schon auch eine kleine Überraschung. Auf der Autobahn etwa würde man nie meinen, in einem Dreimeterauto zu sitzen, und in der Stadt wirkt der iQ zwar straff abgestimmt, aber durchaus bandscheibenschonend.

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Und so folgt der iQ also insgesamt dem bewährten Bonsai-Prinzip: winzig, aber sehr gepflegt. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 21.11.2008)

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