Mehrere Vorsitzende und Chefredakteure internationaler Medienorganisationen haben gegen das von Israel verhängte Einreiseverbot in den Gazastreifen protestiert. "Wir sind wegen der anhaltenden und beispiellosen Verweigerung des Zugangs zum Gazastreifen für die internationalen Medien sehr besorgt", heißt es in einem Schreiben an den amtierenden israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert. Besondere Betroffenheit habe die Regierungsentscheidung ausgelöst, Journalisten in jene Personen-Kategorien einzureihen, denen die Einreise nach Gaza untersagt werde. 

Seit knapp zwei Wochen dürfen in Israel akkreditierte Journalisten nicht mehr zur Berichterstattung über den Grenzübergang Erez in den Gazastreifen einreisen. Zu den Unterzeichnern des Protestschreibens
gehören unter anderem der ARD-Vorsitzende Fritz Raff, ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender sowie der geschäftsführende Direktor der European Pressphoto Agency (EPA), Jörg Schierenbeck.

In dem gemeinsamen Schreiben wird auch darauf hingewiesen, dass Israel zuvor selbst zu Zeiten großer Gewalt die internationale Berichterstattung aus dem Gazastreifen unterstützt habe.

Nach den Worten von Regierungssprecher Mark Regev steht Israel weiterhin zur Pressefreiheit, für die arabische Journalisten in den Nachbarländern Israel beneideten. Es gebe kein Einreiseverbot für Journalisten, aber wegen der anhaltenden Kämpfe funktionierten die Grenzübergänge zum Gazastreifen nicht normal. Für viele Menschen einschließlich der Journalisten bringe dies Unannehmlichkeiten mit sich, sagte Regev. (APA/dpa)