Telekom-Austria-Chef Boris Nemsic kann sich vorstellen, dass die beamteten Mitarbeiter, die in den kommenden Jahren abgebaut werden, zur Exekutive wechseln. Ein "Arbeitsmarktservice für Beamte" solle Leute aus staatsnahen Betrieben im Umfeld des Bundes vermitteln - "zum Beispiel zur Polizei". Das sagte Nemsic im Interview mit der am Freitag erscheinenden Ausgabe des "Format" laut Vorabmeldung.

"Es gibt ein Recht auf Arbeit, aber kein Recht auf einen bestimmten Sessel in einer bestimmten Firma."

In dem Interview wies Nemsic die heftige Kritik an seinem Plan, in den kommenden Jahren 2.500 Festnetz-Mitarbeiter abzubauen, erneut zurück und holte zum Gegenschlag gegen den Betriebsrat aus. "Es gibt ein Recht auf Arbeit, aber kein Recht auf einen bestimmten Sessel in einer bestimmten Firma." Die Telekom bemühe sich seit langem, den Betroffenen mit Umschulungen und Co. zu helfen. "Aber alles wurde von der Personalvertretung konsequent verhindert."

"Ich muss jetzt die Versäumnisse der letzten vier Jahre ausbügeln"

Auch bei seinem Vorgänger im Festnetzbereich sparte der Konzernchef nicht mit Kritik. "Ich muss jetzt die Versäumnisse der letzten vier Jahre ausbügeln", so Nemsic, der die Festnetzsparte vor drei Monaten selbst übernahm. In diesem Zeitraum sei beim Personal und bei den Strukturen nichts passiert. "Deswegen müssen die Programme jetzt leider härter ausfallen." Die verbleibenden knapp 7.000 Jobs sieht Nemsic abgesichert. (APA)