Finanzkrise, Immobilienkrise, Rezession, Konjunkturschwäche, Stellenabbau. Schwarzmalen ist derzeit nicht allzu schwer. Doch, es geht auch anders: Am morgigen Freitag startet in Wien "Luxury, please", die Messe für Luxusgeschöpfe aller Art und Herkunft. Im historischen Ambiente der kaiserlichen Prunkräume der Wiener Hofburg führte Veranstalter Gerhard Krispl am Donnerstag Journalisten durch die "derzeit größte Luxusbaustelle Europas".

Foto: derStandard.at/Rom

Einen Tag vor Eröffnung der dritten in Wien stattfindenden Luxusmesse herrscht reges Treiben in den Ausstellungsräumen. Da wird aufgebaut, poliert, geschraubt und gehämmert, was das Zeug hält. Und das soll sich schließlich auch auszahlen. "Der Werbewert der Ausstellung belief sich 2007 auf cirka 1,4 Millionen Euro", sagt Krispl.

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Für die heurige Ausgabe der "Luxury, please" werden laut Veranstalter Krispl 12.000 bis 15.000 Besucher erwartet. Letztes Jahr waren es an die 20.000. Warum es heuer weniger sein sollen, beantwortet er so: "Wir konzentrieren uns heuer mehr auf den Business to Business-Bereich. Deswegen gibt es auch erstmals am Freitag einen Fachbesuchertag." Einen schwindenden Markt im Luxussegment sieht Krispl nicht. Trotzdem macht sich die Finanzkrise bemerkbar: Die Zahl der Aussteller ist von 135 auf 100 gesunken.

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Ungeachtet dessen ist Klotzen statt Kleckern angesagt. Während im Foyer ein Maybach um 1,3 Millionen Euro die Besucher empfängt, wartet im ersten Stock der Ausstellung die teuerste Handtasche der Welt auf ihre Bewunderer. Preis: 1,2 Millionen Euro.

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Auf den Stiegen zwischen den Stockwerken bewacht ein mit funkelnden Steinen besetzter Stier den Aufgang.

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Immobilien werden auf der "Luxury, please" ebenfalls angeboten. Zum Beispiel eine Insel bei Sardinien, mit Villa und Nebengebäuden. Kostenpunkt: 40 bis 50 Millionen Euro.

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Aber auch das wirklich Außergewöhnliche findet man hier: Ein handgefertigtes Gewehr, selbstverständlich ein Unikat um die 100.000 Euro. "Den genauen Preis erfährt man erst, wenn das Gewehr fertig ist und geliefert wird", erklärt Krispl. Gleich daneben der ideale Einrichtungsgegenstand für das kleine Jagdschloss: Ausgestopfte Tiere.

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Oder, wer es gerne rustikal mag, Barockmöbel aus Zirbenholz. Sei es nun der zur Garderobe umfunktionierte Kardinalsstuhl oder der Gasteiner Hochzeitsschrank. Wem's gefällt, dem wird das Herz höher schlagen. Vorausgesetzt man kann die rund 40.000 Euro für das Prachtstück aufbringen.

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Wer also genug Geld auf der sehr hohen Kante hat, findet auf der "Luxury, please" sicherlich ein kleines oder feines, auf jeden Fall aber teures Geschenk. Wer nicht, sollte zumindest die 39 Euro für den Eintritt berappen können, um zu sehen, was heuer alles nicht unter dem Christbaum liegen wird. (Daniela Rom, derStandard.at, 20.11.2008)

Reportage: "Der Tanz um die glitzernde Kuh"

 

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