Büdelsdorf - Das Telekommunikationsunternehmen freenet AG will nach der Übernahme der debitel Group 1.000 von gegenwärtig 7.700 Vollzeitstellen abbauen. Das teilte das deutsche Unternehmen am Donnerstag mit. Dabei strebe der Vorstand an, die zentralen Bereiche schlanker aufzustellen und sich auf die kundennahen Bereiche zu konzentrieren. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Unternehmens belief sich im dritten Quartal auf 133,5 Mio. Euro, der Umsatz lag bei 1,08 Mrd. Euro.

Freenet hatte debitel im Sommer nach einem langen und zähen Machtkampf gegen den Willen der eigenen Großaktionäre Drillisch und United Internet gekauft. Freenet-Chef Eckhard Spoerr hatte daraufhin auch den Chefsessel bei debitel übernommen. Er will den Mobilfunk und vor allem das mobile Internet zum Kerngeschäftsfeld des neuen freenet-Konzern entwickeln. Das DSL-Geschäft soll dagegen verkauft werden; es sind aber bisher keine ernsthaften Kaufinteressenten in Sicht. United Internet hat erklärt, den Bereich nicht übernehmen zu wollen und sich eher von seinen freenet-Anteilen zu trennen.

Freenet und debitel bedienen mit knapp 20 Mio. Mobilfunk-Kunden rund 20 Prozent des deutschen Mobilfunk-Marktes und haben bei den netzunabhängigen Anbietern einen Marktanteil von 90 Prozent. Hauptsitz der debitel Group ist Stuttgart; weitere große deutsche Unternehmensstandorte sind Elmshorn bei Hamburg (Talkline) und Oberkrämer nahe Berlin. (APA/dpa)