Die Angriffe auf die Presse und die Gewalt gegen Journalisten in Mexiko hat "unvorstellbare Ausmaße" angenommen, schlug am Mittwoch die IFJ (International Federation of Journalists) in einer Aussendung Alarm. Am 13. November war ein Journalist aus Ciudad Juarez vor seinem Haus und den Augen seiner Familie erschossen worden. Kürzlich habe es zudem einen Bombenanschlag auf das Gebäude der Zeitung "El Debate" im mexikanischen Staat Sinaloa gegeben. Das Gebäude sei zum Großteil zerstört, Todesopfer habe es nicht gegeben. Nahe der Grenze zu den USA habe sich der Chef der Online-Zeitung "La Polaka" entschieden, das Erscheinen des Mediums auszusetzen, nachdem er Drohungen erhalten hatte.

"Wir rufen die Regierung auf, diese unglaubliche Gewaltwelle unverzüglich zu stoppen", erklärte Paco Audije, stellvertretender IFJ-Generalsekretär. Er hoffe zudem, dass die Strafen für Angriffe auf Medien und Medienangehörige in Mexiko bald bundesweit einheitlich werden. "Das würde es ermöglichen, dass es ernsthafte Strafen für derartige Attacken gibt."

Die IFJ und ihre regionale Teilorganisation FEPALC (Federation of Latin American and Caribbean Journalists) haben eine Kampagne gegen
Straffreiheit gestartet, um sicherzustellen, dass Anschläge gegen die Medien "in Mexiko nicht zur Norm werden". Das Land sei für Journalisten zu einem der gefährlichsten Platze auf der Welt geworden, heißt es in der Aussendung. (APA)