Liegt der Weltrekord im Wachbleiben bei drei oder elf Tagen? Die Antwort geben zu können gehört zweifellos in den Bereich unnützen Wissens. Gestellt bekommt man sie vom ProSieben-Wissenschaftsmagazin "Galileo", Experten fürs Nutzlose.

Vor drei Jahren ließen die "Galileos" Menschen Hühnereier ausbrüten und zeichneten genauestens die Entwicklungsstadien des Eis nach. Das "Eggsperiment" wurde erst nach 18 Tagen (!) abgebrochen. Die Reservehühner mussten einsehen, dass es letztlich unmöglich ist, die Luftfeuchtigkeit der Brutsituation real nachzustellen. In dieser Art des Scheiterns drückte sich Respekt vor Huhn und Natur gleichermaßen aus.

Jetzt quälen sich drei Nimmermüde durch ein wesentlich härteres Experiment: Sie probieren, wie lange sie es ohne Schlaf aushalten. Nach 25 Stunden wanken die Testpersonen beim Tabletttragen, nach 29 Stunden fühlt sich eine Teilnehmerin "richtig ausgeschlafen". Nach 36 Stunden spielen sie zu dritt Tischtennis. Viel zu gewinnen gibt es freilich nicht, wenn man weiß, was Schlaflosigkeit bewirken kann - aber lustig anzuschauen ist es trotzdem.

Was das alles vom albernen Containerfernsehen unterscheidet, ist die mitgelieferte zuschauerfreundliche Zusatzinformation: Forscher erklären, wie sich der Körper im Schlaf regeneriert, was in der Müdigkeit passiert, wie Schlaflosigkeit zu begegnen ist, und befürworten Nickerchen zwischendurch. Nicht wissenschaftlich verschachtelt, sondern in klaren Worten: Das verstehen sogar die dümmsten Hühner. Interesse zu wecken ist eine Fertigkeit, die genau da ansetzt. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 20.11.2008)