Foto: Künstlerin

Die Entwicklung der Slowakei zu einem demokratischen Staat nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und die kommunistischen "Nachwehen" sind zentrale Themen in den Werken von Lucia Nimcová.

"Der Wechsel zwischen Westen und Osten ist immer sehr schmerzvoll, da man immer irgendetwas verpasst. Es ist viel leichter, im Westen zu arbeiten, weil die Leute die Kunst ernst nehmen; auf der anderen Seite kann ich aber das Leben dort nicht wirklich beurteilen, weil ich nicht hundertprozentig daran Teil habe. [...] Als KünstlerIn in Osteuropa braucht man ein dickes Fell und man muss sich mit einer spartanischen Lebensweise abfinden. Und dann ist man immer noch nicht davor gefeit, dass einen der lokale Kontext nicht doch umbringt. Ich würde sagen... ich bin etablierter außerhalb als innerhalb der Slowakei. Vielleicht hatte ich einfach Glück", beschreibt Nimcová das KünstlerInnen-Dasein zwischen Ost und West.

Heimatlicher Bezug

In ihrer Arbeit nimmt Lucia Nimcová Bezug auf ihre ostslowakischen Wurzeln: Für das Projekt "Unofficial III" durchforstete sie das Bildarchiv des Kulturhauses ihres Geburtsorts Humenne. An den dort gefundenen Fotografien orientierte sie sich in ihrer eigenen Arbeit. Ihre Fotoarbeiten zeigen Menschen, die letztlich von den Systemen und dem politischen Wandel unberührt erscheinen, die heute wie damals um ihren Platz in der Gesellschaft kämpfen, die trotz ihrer bescheidenen Lebensverhältnisse den Humor nicht verloren haben und die über sich und die Schwierigkeiten ihres Alltags lachen können. Nimcovás Blick auf die Menschen in Humenne ist dabei immer solidarisch, nie denunzierend.

Vernissage
Freitag, 05. 12. 2008, 19.00 Uhr

Ausstellungsdauer
06. 12. 2008 - 25. 01. 2009
Mo - So, 10.00 bis 19.00 Uhr
Fr 10.00 bis 21.00 Uhr

Ort
Bank Austria Kunstforum/tresor
Freyung 8, 1010 Wien