Es gibt die Post, es gibt die AUA, und es gibt den ORF. Staatsnahe Betriebe in großen Schwierigkeiten.
Der Post hat die Politik einen Versorgungsauftrag gegeben, aber das Kostenproblem (zu viele, zu teure Beamte) nicht abgenommen. Die AUA wird derzeit verschenkt, mit 500 Millionen Mitgift. Die Politik hat der AUA seinerzeit die hochverschuldete Lauda Air umgehängt. Später dann einen Chef bestellt, der zu viel versprochen hat. Die Personalkosten sind ebenfalls zu hoch. "Lösen" wird das Problem jetzt die Lufthansa.

Der ORF steht unter permanentem Politikeinfluss. Um als ORF-Chef gewählt zu werden, braucht man die Personalvertretung mit ihren mächtigen Bossen. Und wie sich das auf die (Personal-)KostenStruktur des ORF auswirkt, kann sich jeder ausrechnen.

Drei Großunternehmen, deren Mitarbeiter trotz aller gelegentlichen Kritik letztlich einen guten Job machen und die ein Recht haben, nicht in Existenzangst zu leben. Und niemand, am wenigsten die Politik, spricht klar und offen mit ihnen. Man hält sie am populistischen Schmäh. Das ist das wahre Versagen, das sich noch bitter rächen wird. (Hans Rauscher, DER STANDARD, Printausgabe, 19.11.2008)