Steven John Bailey kennt die Musikwelt seit gut 30 Jahren unter dem
Künstlernamen Steven Severin. Alles begann als Mitglied einer Gang von
Sex-Pistols-Fans: Das "Bromley Contingent" bestand aus frechen
Rotznasen auf Speed, die mit ihrer aus Sado-Maso-Kellern
zusammengefladerten Punk-Mode zu provozieren wussten. Die Gruppe
bildete die Keimzelle für zahlreiche andere Punk-Combos wie etwa
Siouxsie & The Banshees. Bei den Ur-Grufties malträtierte Severin
bis 1996 die Gitarre. Danach widmete er sich der Vertonung von Filmen,
Theaterstücken und Performances sowie der Produktion elektronischer
Ambient-Alben.
Am Samstag spielt Severin seinen neuen Soundtrack zum
surrealistischen Filmklassiker "The Seashell And The Clergyman" (1928)
solo und live zur Projektion der Bilder. "Die Muschel und der Kleriker"
ist eine Leinwandrarität von Germaine Dulac und Antonin Artaud, die
seinerzeit den Zensor beschäftigte. Der zweite Teil des Konzerts
besteht aus Soundtracks zu diversen zeitgenössischen Kurzfilmen.
(dog/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19. 11. 2008)
Musik
Soundtracks und Skandale
Steven Severin spielt seinen neuen Soundtrack zum surrealistischen Filmklassiker "The Seashell And The Clergyman"