Wien - Die Zeit von Wiens legendärer englischsprachiger Buchhandlung, dem "British Bookshop" in der Inneren Stadt, ist abgelaufen: Das Unternehmen musste den Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens beim zuständigen Handelsgericht Wien stellen. Das Gleiche gilt für die Muttergesellschaft "Georg Prachner Buchhandels GesmbH", wie der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) am Montag mitteilte.

Beim British Bookshop belaufen sich die Aktiva auf 84.500 Euro, denen Schulden in Höhe von 734.900 Euro gegenüberstehen. Hier sind 173 Gläubiger betroffen. Bei der Muttergesellschaft belaufen sich die Schulden auf 1,13 Mio. Euro, wobei die Aktiva mit 53.800 Euro beziffert werden und 569 Gläubiger involviert sind.

Beide Gesellschaften beabsichtigen, ihr Unternehmen nicht fortzuführen. Auch ein Zwangsausgleich wird nicht angestrebt, weshalb beide Unternehmen ihre Zustimmung zu einer Schließung im Konkurs erteilt haben. "Es wird daher zu einer Liquidation beider Unternehmen kommen", so der KSV in seiner Aussendung.

Als Ursache für die Insolvenz werden ein Umsatzeinbruch im Buchverkauf angegeben, der nicht zuletzt mit der Konkurrenzsituation der Buchhandelsketten und der Versandhandelsanbieter im Internet zu tun habe. Eröffnet wurde der British Bookshop im Jahr 1974, wobei er aus einem Leseraum hervorging, der nach dem Zweiten Weltkrieg von der Britischen Botschaft ins Leben gerufen worden war.

1994 übersiedelte die Buchhandlung in das derzeitige Geschäftslokal in der Weihburggasse und wurde 1998 an die Buchhandlung Prachner verkauft. Nach eigenen Angaben gehört man zu den größten englischsprachigen Buchhandlungen auf dem Kontinent. Über zwei weitere Beteiligungen der Muttergesellschaft, die "P & G Prachner & Godai Verlagsauslieferung Ges.m.b.H." und die "Godai Buchhandel Gesellschaft m.b.H" ist bereits in den vergangenen Wochen das Konkursverfahren eröffnet worden. (APA)