Bild nicht mehr verfügbar.

Das zweistöckige Markttor von Milet ist das größte Gebäude, das bisher in einem Museum vollständig wiederaufgebaut worden ist.

Foto: APA/EPA/ARNO BURGI

Berlin - Drei Jahre lang stand es verborgen hinter einer Schutzwand, nun ist es für die Besucher in die Schau des Berliner Pergamonmuseums zurück gekehrt: Das berühmte Markttor von Milet aus dem 2. Jahrhundert nach Christus erstrahlt nach seiner Restaurierung wieder in seiner ursprünglichen Pracht.

"Mit dem Markttor ist ein absolutes Highlight der Sammlung zurückgekehrt" sagte der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Michael Eissenhauer, am Dienstag bei der Präsentation des legendären Exponats. Das zweistöckige Tor aus der kleinasiatischen Stadt Milet ist das größte Gebäude, das je in einem Museum vollständig wiederaufgebaut worden ist.

60 Prozent original

Das Tor, das zu mehr als 60 Prozent aus originalen Marmorteilen besteht, wurde in den vergangenen Jahren bei laufendem Museumsbetrieb restauriert. Die mehr als eine Million Besucher pro Jahr konnten den Fortgang der Arbeiten auf der "gläsernen Baustelle" beobachten. Im nächsten Jahr sollen zwei restaurierte Kolossalstatuen aufgestellt werden, die den knapp 17 Meter hohen und rund 29 Meter breiten Bau einst zierten: Die Statue eines römischen Kaisers in Brustpanzer und die eines nackten jugendlichen Heros mit Füllhorn.

Bis zum Jahr 2020 ist das Markttor dann für die Besucher zu sehen. Anschließend wird im Rahmen des Umbaus des Pergamonmuseums der Milet-Saal geschlossen, am Tor werden abschließende Arbeiten an den Oberflächen vorgenommen.

Neben dem Altar von Pergamon gehört die Fassade des römischen Nordtores zum Staatsmarkt von Milet zu den eindrucksvollsten Monumenten des Museums. Die Trümmer der Fassade wurden 1903 bei deutschen Grabungen gefunden. Nach einer Fundteilung mit den türkischen Behörden wurden 1907/08 die erhaltenen Bauglieder der Säulenarchitektur nach Berlin gebracht. (APA/red)