Nairobi - Der kongolesische Rebellenführer Laurent Nkunda hat internationale Garantien für die künftige Integration seiner Truppen in die reguläre Armee seines Landes verlangt. Nkunda verhandle keinesfalls über eine mögliche Ausweisung seiner Truppen und seiner selbst aus dem Kongo, sagte der UN-Unterhändler Olusegun Obasanjo am Montag vor Journalisten, nachdem er am Vortag ein Gespräch mit Nkunda geführt hatte.

"Nkunda spricht von der Einbindung seiner Soldaten in die nationale Armee und er ist sogar bereit, selbst weiter der Armee zu dienen", sagte Obasanjo in Nairobi. Dafür verlange er aber Garantien der UNO und der Afrikanischen Union (AU).

Bereitschaft zu Waffenstillstand

Nkunda hatte sich bei der Unterredung mit Obasanjo am Sonntag zu Gesprächen über einen Waffenstillstand bereiterklärt. Bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und den Anhängern des abtrünnigen Tutsi-Generals wurden seit September mindestens 100 Zivilisten getötet. Etwa 250.000 Menschen sind nach Schätzungen der UNO und von Hilfsorganisationen auf der Flucht.

Nkunda beschuldigt die Regierung in Kinshasa, Hutus aufgenommen zu haben, die 1994 am Völkermord an den Tutsis in Ruanda beteiligt waren. Er sieht sich als Schutzmacht der im Osten des Kongos lebenden Tutsis. Nkunda selbst begann seine militärische Karriere in der Ruandischen Patriotische Front (RPF), die gegen die Verantwortlichen des Völkermordes kämpfte. Später wechselte er dann zu den Rebellen in den benachbarten Kongo. (APA)