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Über Monty Phytons Papageiwitz lachten schon die alten Griechen

Foto: Archiv

Einer der bekanntesten Sketche der britischen Komikergruppe Monty Python - jener mit dem toten Papagei - wurde nun von einem Expertenteam als "alter Hut" entlarvt. Schon in der Witze-Sammlung Philogelos vor 1.600 Jahren war der fast gleiche Scherz enthalten, berichtet BBC. In der Sammlung, die nun als Multimedia-E-Book unter dem Titel "Laugh Addict" auf Yudu erschienen ist, war der Gegenstand der Pointe allerdings nicht ein verendeter Vogel, der vom neuen Besitzer reklamiert wurde, sondern ein Sklave.

Jurassic Park für Scherze

"Als er noch bei mir war, hat er das nicht gemacht", argumentiert der Verkäufer, als der Käufer mit dem toten Sklaven des Weges kommt. In der Sammlung von Witzen, die den beiden Autoren Hierokles und Philagrios zugeschrieben wurden und die in griechischer Sprache verfasst sind, finden sich insgesamt 265 Witze, die gesammelt wurden. Zudem wurden auch noch damals aktuelle Scherze hinzugefügt. "Sehr stark unterscheiden sich die antiken Witze von jenen der Jetztzeit nicht", so der britische Komiker Jimmy Carr, der erst kürzlich ein Buch über die Geschichte der Komödie veröffentlicht hat. Gescherzt wurde bereits damals über Blähungen, Sex, hässliche Ehefrauen und einem Tölpel, der als "Student Schwachkopf" bezeichnet wird. Jim Bowen präsentiert im multimedialen E-Book die antiken Scherze aus der Vergangenheit. "Das ist wie Jurassic Park für Scherze", meint Richard Stephensen, CEO von Yudu. "Mindestens zwei dieser Witze kommen auch heute noch ein wenig aktualisiert in Komödien vor", findet Bowen.

Witze über Kopfsalat

Einige der antiken Witze sind nach heutigem Verständnis allerdings kaum komisch. "Speziell jene über Kopfsalat nicht, außer man weiß, dass die Römer und Griechen diesen als Aphrodisiakum betrachteten", so Bowen. Das Buch wurde von William Berg, einem US-Professor für Altertumskunde von der UCLA und der Stanford University, ins Englische übersetzt. "Der Text von Philogelos ist in verschiedenen Manuskripten zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert zu uns gekommen", so Berg. Der Sprache nach zu urteilen stammt das Buch aus dem vierten nachchristlichen Jahrhundert. Hinweise darin zeugen davon, dass einige der Scherze wesentlich älter sein dürften. "Obwohl Philogelos das einzige Scherzbuch aus der Antike ist, das erhalten blieb, war es bestimmt nicht das einzige. Wir gehen davon aus, dass viele andere existierten", meint Berg. "Wenn Hierokles und Philagrios tatsächlich existierende Persönlichkeiten waren, hatten sie zweifellos Konkurrenten." (pte)