LTE soll mobiles Surfen flotter machen

Foto: Mobilkom Austria

Im Bereich der Mobilfunktechnologien der nächsten Generation gibt es einen Konkurrenten weniger. Das US-Unternehmen Qualcomm hat Medienberichten zufolge die Arbeit an der Entwicklung der UMB-Technologie (Ultra Mobile Broadband) eingestellt. Das Ende von UMB kommt LTE (Long Term Evolution) zugute, dem deutlich schnellere Nachfolger von UMTS. Für seine Entwicklung wird Qualcomm nun Ressourcen bereitstellen. "Sogar China steht hinter LTE, als Chiphersteller kann man diese Technologie nicht ignorieren", meint Gartner-Analystin Carolina Milanesi. Das Aus für UMB kommt aus ihrer Sicht wenig überraschend.

Nachfolger von CDMA2000

UMB sollte der Nachfolger für die Übertragungstechnologie CDMA2000 werden, die unter anderem in den USA genutzt wird, beispielsweise vom zweitgrößten US-Mobilfunkanbieter Verizon Wireless. Doch auch LTE ist als Upgrade entsprechender Netzwerke geeignet und gerade Verizon hatte im September 2007 angekündigt, dass LTE als 4G-Technologie genutzt werden würde. "Mit Verizons Entscheidung zugunsten von LTE war klar, dass UMB tot ist", meint Milanesi. Da mit Qualcomm nun auch der Hauptentwickler der Technologie ins Lager des UMTS-Nachfolgers wechselt, ist das Ende vom UMB wohl endgültig besiegelt.

Schneller als HSDPA

Der LTE-Standard, der Download-Geschwindigkeiten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde statt derzeit gängiger HSDPA-Raten von 3,6 Megabit pro Sekunde in Aussicht stellt, erfreut sich hingegen international breiter Unterstützung. Der größte japanische Mobilfunker NTT DoCoMo arbeitet ebenso an der Technologie wie auch T-Mobile und Ericsson. Verizon wiederum hat im September gemeinsam mit Motorola LTE-Tests gestartet. "China Mobile hat sich ebenfalls für LTE entschieden", betont ferner Milanesi. Damit steht auch auf dem aufstrebenden chinesischen Markt der Mobilfunk-Marktführer hinter der Technologie.

Hindernis Finanzkrise

Für den Start der ersten LTE-Netze, den beispielsweise NTT für 2009 angestrebt hat, könnte allerdings die Finanzkrise zum vorübergehenden Hindernis werden. "Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage würde ich mit Verzögerungen rechnen", meint Milanesi. Die Anbieter dürften sich wohl zunächst auf Dinge konzentrieren, die ihnen unmittelbaren Nutzen bieten können, so die Analystin. (pte)