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Christl Goltz, 1912-2008.

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Wien - Christel Goltz, Österreichische Kammersängerin und Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, ist in der Nacht auf heute, Samstag, in Baden bei Wien 96-jährig gestorben. Das gab die Wiener Staatsoper in einer Aussendung bekannt. Als Sängerin der ersten Stunde der wiedereröffneten Staatsoper war die gebürtige Deutsche, die als Salome ihre größten Triumphe feierte, zuletzt im Oktober 2005 als Gast der Matinee "50 Jahre Wiedereröffnung" auf der Bühne der Wiener Staatsoper. Staatsoperndirektor Ioan Holender würdigte die Kammersängerin als "die letzte große hochdramatische Sopranistin des deutschsprachigen Wiener Opernensembles".

Goltz wurde am 8. Juli 1912 in Dortmund als Kind einer Schauspielerfamilie geboren. Sie studierte in München Gesang und Ballett und wurde nach Engagements als Chorsängerin und Tänzerin an kleinen Bühnen 1936 von Karl Böhm an die Dresdner Staatsoper engagiert. Der Dirigent holte sie 1944 auch nach Wien - als Salome und Färberin in Richard Strauss' "Die Frau ohne Schatten". Von 1950 bis zu ihrer Pensionierung 1970 war sie Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo sie an 430 Abenden in 28 Partien zu erleben war.

Goltz war nicht nur als Strauss-Interpretin in New York, Mailand, London, Paris, Zürich oder Buenos Aires gefragt, sondern auch als Leonore in Beethovens "Fidelio", als Wagners Isolde, Elsa oder Senta, als Verdis Aida, Elisabeth ("Don Carlos"), als Marie ("Wozzeck") oder Tosca. 1949 sang sie bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung der "Antigone" von Carl Orff, 1954 kreierte sie die Titelrolle bei der Salzburger Uraufführung von Rolf Liebermanns Oper "Penelope". (APA)