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1100 Feuerwehrleute kämpfen in Kalifornien gegen das Flammenmeer, können gegen die verheerendsten Brände seit fast fünfzig Jahren aber nur wenig ausrichten.

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Ein Löschhubschrauber über Montecito.

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Viel ist nicht übrig vom Oakridge Mobile Home Park, malerisch an einem Hügel im San Fernando Valley nahe Los Angeles gelegen. Die Siedlung mit hunderten von Mobilheimen wurde am Wochenende ein Opfer der Flammen.

Buschfeuer, angefacht von den berüchtigten Santa-Ana-Winden, hatten sich über Nacht an die Siedlung herangefressen. Ascheregen fiel auf die mobilen Häuser in Leichtbauweise herab. Das reichte. Leicht brennbare Zypressen explodierten förmlich. Die Einwohner, vor allem ältere Bürger, hatten zehn Minuten Zeit, ihre Sachen zu packen und zu fliehen.

Eine angesengte US-Fahne, die Feuerwehrchef Steve Ruda rettete, präsentiert er später als Zeichen der Hoffnung, dass die Waldbrände bald unter Kontrolle gebracht werden. Sie sei auch ein Symbol für die Tapferkeit seiner Leute. "Das Haus, wo sie wehte, ist nicht mehr", sagt er.

Es seien die "verheerendsten Feuer seit 1961", meint ein Einsatzhelfer gegenüber dem Fernsehsender CNN. Hunderte Feuerwehrleute waren am Wochenende im Einsatz gegen die Flammen in der hügeligen Umgebung nördlich von Los Angeles und nahe Santa Barbara. Der kräftige Wind, der teilweise 110 Stundenkilometer erreichte, fachte die Flammen immer wieder an. Betroffen ist eine Fläche von mehreren tausend Hektar.

Die Feuerwehr setzte in dem hügeligen Gebiet vor allem auf die Bekämpfung aus der Luft. Rund 20 Helikopter und Löschflugzeuge waren am Wochenende im Einsatz. Tausende Anwohner folgten dem Aufruf der Rettungsleute, ihre Häuser in den bewaldeten Küstenhügeln zu verlassen. Zwar mussten mehrere Anwohner und Feuerwehrleute wegen Brandverletzungen und Rauchvergiftung behandelt werden, Todesfälle gab es nach Behördenangaben jedoch nicht.

Das Feuer war am Donnerstagabend aus bislang unbekannten Gründen ausgebrochen und fraß sich in Windeseile durch das trockene Buschwerk. Das südliche Kalifornien durchlebt seit Jahren eine enorme Trockenheit, die bereits diesen Sommer zu verheerenden Wald- und Buschbränden führte. Die gefürchteten Santa-Ana-Winde werden nicht umsonst "Teufelswinde" genannt.

Die Flammen fraßen sich so nah an die Stadt heran, dass sie Strommasten entlang der Hauptzufahrtsstraßen ansengten und die Energieversorgung bedrohten. Zahlreiche Transportwege wurden durch die Flammen versperrt. Zwei Autobahnen wurden geschlossen und ein Krankenhaus evakuiert.

Der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger ließ in der betroffenen Region den Notstand ausrufen. Betroffen sind auch einige Stars. Fernsehmoderatorin Oprah Winfrey hat dort ebenso ein Haus wie Schauspieler Michael Douglas. (Rita Neubauer aus San Francisco, DER STANDARD Printausgabe, 17.11.2008)