Wien - Für den Chef der Postgewerkschaft, Gerhard Fritz, werden die Vorgänge um die Postämterschließungen ein Fall für die Finanzmarktaufsicht (FMA). Es geht um Informationspflichten eines börsenotierten Unternehmens bei kursrelevanten Informationen, so Fritz am Samstag.

Im "profil" wird ÖIAG-Chef Peter Michaelis damit zitiert, dass ein strategisches Konzept im Zuge der Postliberalisierung dem Infrastrukturminister Werner Faymann (S) schon Mitte März vorgestellt worden sei. Unterlagen dazu seien erst Anfang November an die Kontrollorgane versandt worden, sagte hingegen Fritz am Samstag, zur Behandlung im Aufsichtsrat am 12. November. Wie solle Faymann dann schon Mitte März darüber informiert gewesen sein, fragt sich Fritz.

Er beschuldigt den ÖAG-Chef, gesetzliche Mitwirkungsrechte in den Post-Organen außer Acht gelassen zu haben, möglicherweise Informationspflichten an den Aufsichtsrat verletzt zu haben und vor dem am nächsten Mittwoch statt findenden Postgipfel "von eigenen Unzulänglichkeiten ablenken" zu wollen. Michaelis' Aussagen seien "Blödsinn", so der oberste Postgewerkschafter. (APA)