Die Einnahme der vorbeugenden Medikamente wird individuell auf täglicher Basis oder vor dem Eintritt der Migräne auslösenden Ereignisse (z.B. Menstrution) empfohlen. Nur selten führen vorbeugende Medikamente zum kompletten Verschwinden der Kopfschmerzen und manche besitzen auch ernsthafte mögliche Nebenwirkungen, weshalb nur Ihr Arzt die Wahl des richtigen Medikamentes empfehlen sollte:

  • Herzkreislaufmedikamente: Betablocker, die häufig zur Behandlung von Bluthochdruck und Erkrankungen der Herzkranzgefäße verwendet werden, können die Häufigkeit und Heftigkeit der Migräne reduzieren. Diese Medikamente werden als sogenannte First-Line Therapiemöglichkeiten in Betracht gezogen. Kaziumkanalblocker (wie z.B. Verapamil), die eine andere Gruppe der Herzkreislauftherapeutika darstellen, können auch hilfreich sein.

    Zusätzlich sind antihypertensive Mittel (Bluthochdruckmedikamente), die Lisinopril oder Candesartan enthalten, mögliche Kandidaten zur Vorbeugung der Migräne. Warum, die Herzkreislaufmedikamente auch bei Migräne helfen können, ist derzeit noch unklar. Mögliche Nebenwirkungen sind Mattheit, Benommenheit und Leichtköpfigkeit
  • Antidepressiva: Gewisse Antidepressiva lindern gewisse Kopfwehtypen wie Migräne. Die effektivsten Vertreter dieser Gruppe sind trizyklische Antidepressiva wie Amitryptilin, Nortriptylin und Protriptylin. Die Migräne lindernde Wirkung ist auf die Änderung des Serotoninspiegels und wahrscheinlich auch anderer Botenstoffe im Gehirn zurückzuführen. Diese Medikamente werden auch Menschen ohne Depression verschrieben. Neuere Antidepressiva sind jedoch zur Vorbeugung der Migräne weniger wirksam.
  • Antiepileptika (Medikamente gegen Krampfleiden): Manche Antiepileptika wirken aus noch unklarer Ursache auch bei der Vorbeugung von Migräne (Topiramate und Divalproex-Natrium). Die Einnahme von höheren Dosierungen kann jedoch zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfen, Haarverlust und Benommenheit führen.
  • Antihistamine: Manchmal wird Cyproheptadin zur Vorbeugung der Migräne bei Kindern in Betracht gezogen
  • Botox (Botulinum Toxin- Typ A): Manche Menschen, die zur Behandlung ihrer Gesichtsfalten Botoxspritzen bekommen haben, berichten über eine Besserung ihrer Migränesymptome. Allerdings fehlt noch ein definitiver wissenschaftlicher Beweis für die Wirkungsweise von Botox bei Migräne.