Bayreuth - Drama um Katharina Wagner: Die Chefin der Bayreuther Festspiele saß als Beifahrerin mit im Auto, als der Rechtsanwalt der Spiele am Steuer einem Herzversagen erlag. Wie Festspielsprecher Peter Emmerich am Freitag sagte, starb der erst 32-jährige Jurist von einem Moment auf den nächsten an den Folgen einer unentdeckten Herzmuskelentzündung.

Die beiden seien auf dem Rückweg von Berlin in Höhe des Autobahndreiecks Bayerisch Vogtland auf der A9 unterwegs gewesen, als sich das Unglück in der Nacht zum Freitag ereignete. "Wir können von Glück sagen, dass es nicht zu irgendwelchen Unfällen gekommen ist", sagte Emmerich. Die 30-jährige Wagner habe glücklicherweise direkt gemerkt, dass mit dem Fahrer etwas nicht stimmte. "Sie hat dann das Auto zum Stehen gebracht. Wie ihr das gelungen ist, weiß sie selbst nicht."

Erfolglose Wiederbelebungsversuche

Wagner habe noch im Auto ohne Erfolg versucht, den 32-Jährigen wiederzubeleben. Dann habe sie ebenfalls ohne Erfolg versucht, andere Autofahrer zu stoppen, damit sie ihr zu helfen. Der von ihr alarmierte Notarzt habe nichts mehr ausrichten können. Der Anwalt vertrat die Festspiele laut Emmerich seit 2006 in juristischen Fragen.

Wagner leitet im kommenden Jahr zum ersten Mal die Bayreuther Festspiele. Sie war zusammen mit ihrer Halbschwester Eva Wagner-Pasquier zur Nachfolgerin ihres Ende August abgetretenen Vaters Wolfgang Wagner gewählt worden. Der 89-jährige Enkel des Komponisten Richard Wagner hatte die Festspiele 57 Jahre geleitet. Um seine Nachfolge gab es in Bayreuth einen jahrelangen erbitterten Streit. (APA)