Wien - Bei einer Arbeitsgruppe der Universitätsklinik für Chirurgie an der MedUni Wien liegt der Verdacht vor, dass für einen Kongressband anlässlich eines darmchirurgischen Meetings im Jahr 2006 Textteile aus der Publikation einer anderen - schwedischen - Autorengruppe unverändert übernommen wurden. Dies wird nun vom Rat für Wissenschaftsethik überprüft. "Mit einem Ergebnis wird frühestens in einer Woche gerechnet", hieß es am Freitag in einer Mitteilung der Medizinischen Universität Wien.

Der Erstautor, ein prominenter Chirurg, der sich speziell mit Darmchirurgie beschäftigt, informierte demnach bereits vergangene Woche von sich aus den Rektor, Wolfgang Schütz. Er hätte "die offensichtliche Übernahme fremder Textpassagen in seiner Publikation bedauert", hieß es.

Die Tageszeitung "Österreich" hat in der Freitagsausgabe von den Plagiatsvorwürfen berichtet: Es gehe um eine Studie über Tumoren im Rektalbereich. Das Fachjournal der Originalstudie, "Annals of Surgery", habe um Aufklärung gebeten und bis dahin alle weiteren wissenschaftlichen Publikationen der Abteilung für Chirurgie am Wiener AKH gesperrt. (APA)