Bad Vilbel - Das deutsche Pharmaunternehmen Stada hat seine Umsätze in den ersten neun Monaten 2008 kräftig ausgeweitet und will die Finanzkrise für Zukäufe nutzen. Angesichts der Verwerfungen an den Kapitalmärkten seien "zusätzliche Chancen vorstellbar, wenn bisher überteuerte Akquisitionsobjekte jetzt zu reduzierten Preisen erworben werden könnten", schreibt das Unternehmen im Zwischenbericht. Es gebe bisher auch keine Anzeichen für Einschränkungen bei der Finanzierung von Projekten des MDAX-Unternehmens.

Der auf preiswerte Nachahmerprodukte spezialisierte Konzern erzielte in den ersten drei Quartalen einen Umsatz von 1,2 Mrd. Euro, das sind 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im dritten Quartal 2008 allein lag die Wachstumsrate sogar bei 16 Prozent. Das Ergebnis unter dem Strich stieg im Zeitraum Jänner bis September um 18 Prozent auf 82,0 Mio. Euro. Der Anstieg der Gewinne ist allerdings auf Einmaleffekte vor allem im Vorjahr zurückzuführen. Der um verschiedene Sondereffekte bereinigte Gewinn lag bei 91,7 Mio. Euro und damit zwei Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum.

Überproportional wuchsen in den ersten drei Quartalen die Umsätze von Stada im Ausland mit 18 Prozent. Sie machen fast zwei Drittel der Gesamtumsätze aus. Russland, das nach Deutschland zweitwichtigste Land für Stada, wies ein Plus von 66 Prozent in lokaler Währung und 56 Prozent in Euro aus. Der Vorstand zeigte sich für die nächsten Jahre zuversichtlich: "Basis für diese Chancen sind weiterhin die strategische Fokussierung auf Wachstumsmärkte", hieß es.

Für das Gesamtjahr 2008 bestätigte Stada seine Prognosen. Es sei aber weiter unklar, ob der Umsatz auch im Gesamtjahr zweistellig zulegen könne. Der Konzerngewinn soll zweistellig steigen, bereinigt um Sondereffekte werde das Vorjahresniveau aber nicht erreicht. Die Stada-Aktien legten nach Bekanntgabe der Zahlen zeitweise um fast sieben Prozent auf 23,48 Euro zu. (APA/dpa)