München - Der Konzernumbau des aus Österreich stammenden Vorstandschefs Peter Löscher lastet schwer auf Siemens. Im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2007/08 (Ende September) häufte der deutsche Industriekonzern nach eigenen Angaben vom Donnerstag einen Verlust von 2,4 Mrd. Euro an. Allein die Trennung von Sparten, der Abbau von rund 17.000 Arbeitsplätzen, der Kapitalstock für eine Stiftung und Rückstellungen für die erwarteten Korruptionsstrafen kosteten fast 4 Mrd. Euro.

Im Gesamtjahr schaffte Siemens dank des Verkaufs seiner Autozuliefersparte VDO an Continental trotzdem einen Gewinnzuwachs um fast die Hälfte auf 5,9 Mrd. Euro.

Die Aktionäre werden davon aber wenig haben: Die Dividende soll bei 1,60 Euro je Aktie stagnieren.Der Umsatz sei um sieben Prozent auf 77,3 Mrd. Euro geklettert, teilte Siemens mit. Löscher erklärte, der Konzern habe den größten Teil des Umbruchs hinter sich. "Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt. Damit sind wir schneller vorangekommen als erwartet."

Die weltweite Konjunkturflaute macht sich bei Siemens noch kaum bemerkbar. Selbst im vierten Quartal kletterte der Auftragseingang noch um vier Prozent auf 22,2 Milliarden Euro. Löscher bekräftigte, Siemens werde im laufenden Geschäftsjahr doppelt so stark wachsen wie die Weltwirtschaft. Nach wie vor gehe er von einem operativen Gewinn der drei Sektoren Industrie, Energie und Medizintechnik ohne Sonderlasten von 8,0 bis 8,5 Milliarden Euro aus. Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug das vergleichbare Ergebnis gut 6,8 Mrd. Euro.

Doch äußerte sich der Vorstandschef vorsichtiger: "Es ist sicher ambitionierter geworden, unsere Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2009 zu erreichen. Doch sie bleibt bestehen. Wir werden quartalsweise die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft bewerten." (APA/Reuters)