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Foto: AP/Eggenberger

Der Beginn des Faschings (letzten Dienstagvormittag) war hierzulande eher etwas für ältere Semester. Auf dem Wiener Graben wurde die lustige Saison tanzend und mit Gratiskrapfen begrüßt. Der ORF hielt drauf. Muss ja. Informationspflicht. Junge Menschen waren bei dieser Veranstaltung allerdings eher in der Unterzahl, weil eventuell bei der Arbeit. Oder am Amt dafür.

Televisionär kumuliert das Ausgelassensein natürlich erst im Februar, wenn sich bei schwindliggetanzten Ballbesuchern der Grat zwischen Verkleidung und Realität langsam auflöst. Dann kann es auch traurig werden. Nicht nur für die längst schon sauren Wischerlwiesen in deutschen Städten wie Köln.

Besinnlich könnte heuer auch der Kärntner Fasching geraten. Den neuerdings für Humorzulassung verantwortlichen Politikern des BZÖ und der FPÖ droht nämlich eine dunkle Zeit: Fête noir statt lustig.
Schließlich weilt die größte Spaßkanone Kärntens nicht mehr unter den Lei-leis. Prächtige Damenverkleidungen werden dem Land deshalb wohl ebenso versagt bleiben wie köstliche Aschermittwochreden, bei denen die Latte - des Humors - stets in lichten Höhen platziert wurde.
Angesichts dieser Vorgaben eines spätestens jetzt Ewiggestrigen verwundert es nicht, dass sich die verwöhnten Feinspitze des BZÖ und der FPÖ vom minderwertigen Humor eines Christoph Grissemann und Dirk Stermann nachgerade beleidigt fühlen. Müssen. (flu/DER STANDARD; Printausgabe, 13.11.2008)