Salzburg - Die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) hat ihre führende Position in der Personalvertretung der Landesverwaltung verteidigen können. Bei den Personalvertretungswahlen am Montag erreichte die FSG 55,4 Prozent, das entspricht acht von 15 Mandaten im Zentralausschuss. Christgewerkschafter und ÖAAB kamen auf 44,6 Prozent und sieben Mandate. Freiheitliche und Grüne sind nicht angetreten.

Zwar sind bei den Personalvertretungswahlen der Landesbediensteten nur rund 2800 Personen wahlberechtigt, trotzdem gelten sie in Salzburg traditionell als Stimmungsbarometer für die darauffolgenden Landtagswahlen. So konnte die FSG bei den PV-Wahlen 2003 erstmals seit Jahrzehnten die VP-Mehrheit im Zentralausschuss des Landesdienstes ablösen. Wenige Monate später gelang dies auf Landesebene auch SPÖ-Chefin Gabi Burgstaller.

Trotz dieser gelungenen Generalprobe für die Landtagswahlen im März 2009 ist die Freude bei den Sozialdemokraten verhalten. Die SP-Gewerkschafter haben nämlich im Vergleich zu 2003 einen Prozentpunkt an die FCG/ÖAAB-Fraktion verloren. Den VP-Vertretern ist es zudem gelungen, wichtige Dienststellenausschüsse wie beispielsweise jene der Bezirkshauptmannschaften Hallein, Zell am See und Tamsweg zurückzugewinnen. Ob das "Orakel" der PV-Wahlen auch bei den Landtagswahlen 2009 recht behält, ist offen.

FPÖ, BZÖ und Dissidenten

Unklar ist, wie sich die Landtagskandidatur des gestärkten BZÖ auswirkt. Die Orangen erreichten am 28. September mehr als zwölf Prozent. SPÖ und ÖVP hoffen auf die Zersplitterung des "dritten Lagers": Auf Landesebene kandidieren FPÖ und BZÖ, bei den gleichzeitig stattfindenden Gemeinderatswahlen in der Landeshauptstadt zusätzlich auch noch die Liste der ehemaligen FP-Gemeinderatsklubchefin Doris Tazl. (Thomas Neuhold, DER STANDARD, Printausgabe, 12.11.2008)