Wien - In Österreichs Brauereinindustrie bahnt sich ein Lohnstreit an: Bei den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen für rund 4.000 Beschäftigte konnte auch in der 4. Runde keine Einigung erzielt werden. Die Gewerkschaft Metall-Textil-Nahrung (GMTN) und Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-DJP) haben für 17. November 2008 eine österreichweite Betriebsräte-Konferenz in Ansfelden anberaumt, bei der die weitere Vorgangsweise beraten werden soll.

"Es ist nicht einzusehen, dass es für die Beschäftigten der österreichischen Brauindustrie einen Abschluss unter der Inflationsrate geben soll. Darüber hinaus muss der Abschluss auch das Wirtschaftswachstum berücksichtigen", sagt GMTN-Chef Erich Foglar. Angestellten-Verhandler Karl Proyer verwies auf die derzeit gute wirtschaftlichen Lage der Brauindustrie." Es besteht absolut kein Grund, den Beschäftigten einen Diskont-Abschluss anzubieten."

Den Darstellungen der Arbeitnehmer, dass das Arbeitgeberangebot für die rund 4.000 Beschäftigten in den österreichischen Brauereien unter der Inflationsrate liege, sei "schärfstens entgegenzutreten", betont der Verband der Brauereien Österreichs nach der gescheiterten vierten Verhandlungsrunde.

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Zukunftsperspektive liegen die derzeitigen Angebote schon bei bis zu 3,6 Prozent bei einer für den Abschlusszeitpunkt der Brauindustrie relevanten Inflationsrate von 3,3 Prozent.

Die laufenden Gespräche seien auf ausdrücklichen Wunsch der Gewerkschaft bereits zum zweiten Mal unterbrochen wurden. Selbst das Angebot auf eine neue Terminvereinbarung wurde von der Gewerkschaft zurückgewiesen. Dies stelle ein Abgehen der Gewerkschaft von den üblichen Gesprächs-Usancen dar. (APA)