Warschau - Die rechtskonservative polnische Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hat sich am Sonntag für beleidigende Äußerungen ihres Abgeordneten Artur Gorski gegenüber dem künftigen Präsidenten der USA Barack Obama entschuldigt. "Die Fraktion distanziert sich von diesen Aussagen", sagte PiS-Sprecher Mariusz Kaminski vor Journalisten. Wie erst am Wochenende bekanntwurde, hatte Gorski am Mittwoch eine Rede vor Kollegen, in der Äußerungen mit klar rassistischen Anspielungen fielen, gehalten.

"Schwarzer Kryptokommunist"

Obamas Wahlsieg bedeute "das Ende der Zivilisation des weißen Menschen", hatte Gorski dabei erklärt. Mit Obama werde ein "schwarzer Kryptokommunist" die USA regieren, der künftige Präsident sei "ein schwarzer Messias der neuen Linken". Außerdem sprach Gorski von "Barack Hussein Obama", in Betonung auf Obamas zweiten Vornamen. PiS-Vorstandsmitglied Joachim Brudzinski nannte Gorskis Worte "absolut skandalös".

Gorski rechtfertigte sich am Sonntag bei einer Pressekonferenz, seine Aussagen seien "politisch und nicht rassistisch" zu verstehen. Sie könnten dennoch ein Nachspiel haben. Inzwischen beschäftigt sich der Disziplinarausschuss der PiS mit Gorskis Worten. Das Außenministerium will den Ethik-Ausschuss des Parlaments anrufen, hieß es in einer Erklärung. (APA)