Sidney -  Durch das im Jahr 2007 eingeführte breite Impfprogramm gegen Infektionen mit Human Papilloma Viren (HPV) erhoffen sich ExpertInnen des nationalen australischen Krebsrates des Landes einen Rückgang der HPV-Infektionen bis zum Jahr 2010 um mehr als die Hälfte, bis zum Jahr 2050 sogar um 92 Prozent.

In der wissenschaftlichen Untersuchung, die laut Deutschem Kregsforschungszentrum (DKFZ) vor kurzem im International Journal of Cancer erschienen ist, haben die australische Wissenschafterin Megan Smith und die Co-Autoren den Effekt des australischen Impfprogramms gegen HPV berechnet. Seit dem Jahr 2007 erhalten dort alle Mädchen zwischen zwölf und 13 Jahren im ersten High-School-Jahr die Impfung kostenlos. Frauen im Alter bis zu 26 Jahren können sich kostenlos bei der Hausärztin impfen lassen.

Mit der drastischen Abnahme der HPV-Infektionen müsste auch die Zahl der Zervix-Karzinom-Fälle zurückgehen. Die Abschätzung basiert auf der Annahme, dass sich in Australien weiterhin 86 Prozent der jungen Mädchen impfen lassen. In Österreich wurde von verschiedensten Seiten vehement für die Einführung der HPV-Impfung lobbyiert. Zu einer generellen Übernahme in die Reihe der kostenlosen Kinderimpfungen konnte sich die Öffentliche Hand jedoch wegen fehlender Langzeitstudien und der hohen Kosten nicht entschließen.

Derzeit werden in Österreich rund 500 Gebärmutterhalskrebs-Erkrankungen pro Jahr registriert, es kommt zu 150 bis 180 Todesfällen. Bei rund 5.000 Frauen muss pro Jahr eine Konisation wegen verdächtiger Abstrichbefunde mit Vorstufen von Zervixkarzinomen durchgeführt werden. Bei weitem nicht alle Frauen aber beteiligen sich an den Früherkennungsuntersuchungen bei GynäkologInnen. (APA)