Wien - Der bereits zu über 90 Prozent der Constantia Packaging B.V. gehörende börsenotierte Verpackungskonzern Constantia Packaging AG hat in den ersten drei Quartalen 2008 einen Anstieg des Nettogewinns um 12,3 Prozent auf 67,4 Mio. Euro erzielt und den "positiven Ausblick" für das Gesamtjahr in dem am Montag erschienenen Quartalsbericht betätigt. Bereits Mitte Oktober war für 2008 ein Umsatzplus von 1,57 Mrd. auf 2,1 Mrd. Euro und ein Anstieg bei EBITDA und EBIT von 254 auf über 280 Mio. bzw. von 160 auf über 175 Mio. Euro avisiert worden.

Für das laufende Jahr erwarte man bei sich abflachenden Märkten weiterhin eine deutliche Steigerung in Geschäftsvolumen und Ergebnis, heißt es. Allerdings machten die derzeitigen wirtschaftlichen Turbulenzen eine Prognose für die weitere Entwicklung der Energie- und Rohmaterialpreise schwierig, da sie stark von der weiteren konjunkturellen Entwicklung abhängig seien. "Sollte es zu einer länger andauernden Wirtschaftskrise mit weiterer Abschwungstendenz kommen, werden Nachfrage und damit Rohmaterialpreise auch in der nächsten Zeit unter Druck bleiben", heißt es im Quartalsbericht.

Die Umsätze wuchsen heuer bis September um 58,8 Prozent auf 1,629 Mrd. Euro, und der Mitarbeiterstand per 30.9. stieg im Jahresabstand um 16,0 Prozent auf 8.418 (7.256), ebenso zu einem Großteil durch den Erwerb der AMAG im 4. Quartal 2007. Das EBITDA legte um 74,8 Prozent auf 238,1 Mio. Euro zu, die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 14,6 (13,3) Prozent. Das EBIT verbesserte sich um 80,5 Prozent auf 152,7 Mio. Euro, die EBIT-Marge erhöhte sich auf 9,4 (8,3) Prozent.

Anfang November hat die Constantia Packaging B.V. mitgeteilt, ihren Anteilsbesitz an der Constantia Packaging AG von 81,70 Prozent auf über 90 Prozent der Stammaktien und Stimmrechte erhöht zu haben. Die Constantia Packaging B.V. ist die Besitzgesellschaft, in der die Turnauer-Erbin Christine de Castelbajac ihre Anteile an der Verpackungsgesellschaft hält. Die Aktien wurden nicht über die Börse gekauft, sondern stammen aus dem Besitz der Constantia Privatbank (CPB). Die CPB ist wie berichtet vor wenigen Wochen von fünf heimischen Großbanken übernommen worden.

Die fünf Banken hätten bei der Übernahme der CPB von diesem Aktiendeal bereits gewusst, so die Zeitung: Die Bank Austria, die der B.V. Kredite gewährt hat, habe höchstes Interesse daran, dass die B.V. über 90 Prozent an der Constantia Packaging AG hält. Denn ab 90 Prozent ist ein Squeeze Out (Börsenrückzug) möglich. Und: Die Bank Austria habe sich im Zuge der CPB-Übernahme noch vor der Immofinanz und vor dem Investor Rudolf Fries, die sich beide Haftungen der B.V. einräumen haben lassen, einen Gutteil der Aktien der Constantia Packaging AG als Sicherheit einverleibt. (APA)