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Winston Seiler gehörte zu der Forschergruppe, die den Aufsehen errgenden Fund im Oktober vermeldete.

Foto: APA/EPA/UNIVERSITY OF UTAH

Salt Lake City - Die Idee klang interessant: Im Oktober meldeten amerikanische Wissenschafter den Fund einer Unmenge von Dinosaurier-Fußabdrücken in der Region zwischen Utah und Arizona. Mehr als 1.000 Abdrücke auf engem Raum wollten sie gezählt haben - so viele, dass sie die Hypothese von einem stark frequentierten Trampelpfad aufstellten und diesen schlagzeilenträchtig als "Dinosaurier-Tanzboden" bezeichneten. Jetzt sind andere Forscher der Sache nachgegangen und waren ziemlich enttäuscht: Statt Spuren mesozoischer Wirbeltiere fanden sie nur Aushöhlungen, die vermutlich durch Erosion entstanden sind.

"Wir haben keinen einzigen Fußabdruck gesehen", sagte der Paläontologe Andrew Milner von der St. George Dinosaur Discovery Site in Südwest-Utah. Zusammen mit drei weiteren Experten war er in der vergangenen Woche in der abgelegenen Region der Vermillion Cliffs unterwegs.

Die Mitverfasserin der Studie über den "Dinosaurier-Tanzboden", Marjorie Chan von der University of Utah, sagte, sie sei offen für eine weitere Exkursion und die Überprüfung ihrer Ergebnisse. Zusammen mit ihrem Kollegen Winston Seiler erklärte sie, die in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift "Palaios" veröffentlichte Studie werde nicht zurückgezogen. Sie räumten aber ein, dass es Hinweise gebe, dass es sich bei den Merkmalen im Boden nicht um Spuren von Dinosauriern, sondern um schlichte Erosionslöcher handeln könnte. (APA/AP/red)