Der Stabschef des Weißen Hauses hat den höchsten Rang im Präsidialbüro des Präsidenten. Hauptaufgabe des Stabschefs ist es, den Terminkalender des Präsidenten zu koordinieren. Weil er entscheidet, wer vorgelassen wird, hat er auch den Namen "Türsteher". Er muss das Personal auswählen und supervisieren, den Informationsfluss managen, den Präsidenten politisch und in Managementfragen beraten und mit dem Kongress und anderen politischen Akteuren verhandeln.

Der Job ist extrem stressig. Im Durchschnitt halten sich die Stabschefs zweieinhalb Jahre im Amt. Für manche ist es ein Sprungbrett: Gerald Ford's Stabschefs Dick Cheney und Donald Rumsfeld wurden Vizepräsident und Verteidigungsminister von George W. Bush. Bushs eigener erster Stabschef, Andrew Card, wurde hingegen von Vizestabschef Karl Rove überschattet.

Manche Stabschefs - wie etwa Sherman Adams, der von 1953 bis 1958 unter Dwight Eisenhower diente - galten in ihrer Zeit als zweitmächtigste Männer in Washington. Der Job wurde mitunter auch mit dem eines Premiers im französischen System verglichen. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 8.11.2008)