Laura Rudas ist für die SPÖ im Gespräch.

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Bauernbund-Direktor Fritz Kaltenegger.

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Wien - Hannes Missethon bereitet noch den ÖVP-Parteitag am 28. November vor, bei dem Josef Pröll zum Obmann gewählt werden soll, dann wird er seinen Hut nehmen. Missethons Tage als Generalsekretär der Volkspartei sind gezählt. Der Steirer war nicht übermäßig erfolgreich, was auch am Wahlergebnis abzulesen war. Innerparteilich wurde vor allem Kritik an der misslungenen Wahlkampagne und den schlechten Plakaten laut.

Die Übergabe soll aber geordnet erfolgen. Sollte die ÖVP wieder in die Regierung gehen, und davon gehen mittlerweile auch die größten Skeptiker bei den Schwarzen aus, dann wird ein ruhiger und konstruktiver Generalsekretär gesucht. Im Gespräch sind derzeit zwei Namen: Stephan Pernkopf, der derzeitige Kabinettschef von Pröll im Umweltministerium, und Fritz Kaltenegger, Direktor des Bauernbundes. Beide Kandidaten gelten als Vertraute des designierten ÖVP-Chefs.

Der gebürtige Kärntner Kaltenegger war Kabinettschef bei Pröll, ehe er 2005 in den Bauernbund wechselte. Auf Kaltenegger folgte Pernkopf, der seither das politische Leben von Pröll organisiert. Pernkopf kommt aus Wieselburg, der Niederösterreicher würde also dem Onkel und Landeshauptmann Erwin Pröll gut in den Kram passen. Alternativkandidaten wären Gerhard Karner aus Niederösterreich und Johannes Rauch aus Tirol.
Nach einer Veränderung strebt die niederösterreichische Landesrätin Johanna Mikl-Leitner. Sie kommt für die Parteizentrale oder ein Ministeramt in Frage.

Ein Duo für die SPÖ

In der SPÖ scheinen die personellen Weichen gestellt zu sein. Ein Duo soll die Parteizentrale in der Löwelstraße leiten: Laura Rudas und Günther Kräuter.
Der Mann ist ein Geheimnisträger: Nein, in welcher Untergruppe er für die Roten mit der ÖVP verhandle, könne er nicht verraten, erklärt SPÖ-Rechnungshofsprecher Kräuter. Genauso wenig ist ihm zu seinem möglichen Aufstieg zum Generalsekretär zu entlocken. Die wirtschaftliche Lage sei nicht dazu angetan, "um jetzt über Personalia zu reden", meint Kräuter. Auch nicht über die eigenen: "Damit beschäftige ich mich gar nicht", sagt er - wer's glaubt. Auch die Jung-Abgeordnete Rudas schweigt dazu. Sie wolle sich nicht an Spekulationen beteiligen.

Die Chancen für die beiden stehen gut, weil Alternativen fehlen. Ein anderer Anwärter, der Wunschkandidat von SPÖ-Chef Werner Faymann, Verteidigungsminister Norbert Darabos, soll einen Wechsel in den Parteiapparat bereits abgelehnt haben. Darabos will Minister bleiben. (pm, nw, völ, DER STANDARD, Printausgabe, 8./9.11.2008)