STANDARD-Autor Paul Lendvai (rechts) erhielt den Ehrenpreis des Buchhandels, links Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

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Paul Lendvai, Publizist, Osteuropa-Experte, ORF-Moderator und STANDARD-Autor, erhielt Donnerstagabend den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln. "Ich bin Wiener, und meine ganze Loyalität gilt dieser Stadt und diesem Land", sagte Lendvai bei der Preisverleihung im Wiener Rathaus. Hier habe er jene Fähigkeit gelernt, für die er den Ehrenpreis erhielt: Toleranz.

"Falter"-Chefredakteur Armin Thurnher würdigte Lendvai als "Exzentriker" in der heimischen Medienlandschaft. "Er versucht, die Informationen möglichst von der Quelle zu bekommen, aber er vermischt sich nicht mit dieser Quelle." Er bleibe stets "Beobachter und Berichterstatter", halte "sogar dort Distanz, wo er seine Zuneigung spüren lässt", bleibe "gerade auch dort nüchtern, wo er ganz in der Nähe der Mächtigen ist". Als gebürtiger Ungar habe er auf Österreich immer den nötigen Blick von außen behalten, und "bis zum heutigen Tag versteht Lendvai nicht, warum dieses wirtschaftlich so erfolgreiche Österreich seinen Erfolg nicht zu einer vernünftigen Selbsteinschätzung nützen kann". (red/DER STANDARD; Printausgabe, 8./9.11.2008)