Gerechtigkeit für DJ Ötzi!

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Vergessen Sie die Beatles. Nichts wert. Die Rolling Stones? Tschüss mit "ü". Otis Redding? Ein Schas im Wald. Jimi Hendrix? Elvis' 68 Comeback Special? James Brown Live at the Apollo? John Coltrane? Howlin' Wolf? Sam And Dave alias "Double Dynamite"? Alles nichts. Bloß sinnloser Schweiß und vergeudeter Herzschlag. Wir haben geirrt. Allesamt und Jahrzehnte lang.

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Dank MTV ist es jetzt amtlich: Dem britischen Schlager-Popper Rick Astley, der 1987 mit Never Gonna Give You Up einen Welthit hatte, steht die Bezeichnung "Beste Darbietung aller Zeiten" zu. Ja, nicht einmal die ebenfalls dafür nominierten Tokio Hotel konnten an diesem Triumph rütteln.

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Macht nichts: Tokio Hotel haben trotzdem gewonnen. Zwar nicht den Preis für die "Schönsten Teenagerkunsthaarteile oberhalb der Schamhaargrenze", nein, die rockenden Kaulquappen wurden bei den MTV Europe Awards als "Beeindruckendste Live-Band auf einem Festival oder auf Tour" selig gesprochen. Wer wollte da widersprechen?

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Der Preis für das "Beste Album 2008" und den "Besten Act" wurde Britney Spears zugedacht. Nur gerecht.

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Ein wenig kränkte es dann aber doch, dass in diesem elitären Kreis keine zumindest gleichwertigen heimischen Tonsetzerkünstler berücksichtigt wurden. Etwa DJ Ötzi als "Bester Anbahnungsbegleiter für ungeschützen GV auf der Schihütte unter zwei Minuten".

**In der Kategorie** "Das schönste Lied, das fast etwas bedeutet", wurde verabsäumt, der darauf schon so lange hinarbeitenden Christl Stürmer Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

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Und wo blieb die Anerkennung für Falco als "Bestfrisierter singender Untoter"? Fast beschleicht einen da der Verdacht, diese MTV Europe Awards könnten bedeutungslos sein. (flu/DER STANDARD; Printausgabe, 8./9.11.2008)

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