Ramallah/Damaskus - Die geplanten Versöhnungsgespräche zwischen den rivalisierenden Palästinenser-Gruppen sind offenbar geplatzt. Vermittler Ägypten wolle alle eingeladenen Parteien informieren, dass die in Kairo geplanten Gespräche verschoben würden, verlautete aus ranghohen Palästinenserkreisen am Samstag. Zuvor hatte die radikalislamische Hamas angekündigt, die Gespräche mit der Fatah-Organisation des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zu boykottieren.

Die Gespräche sollten die Kluft zwischen Fatah und Hamas überwinden. Die Hamas hatte im vergangenen Jahr gewaltsam die Macht im Gazastreifen an sich gerissen.

"Abbas verantwortlich"

Der stellvertretende Hamas-Führer Mussa Aba Marsuk machte am Samstag in Syrien Abbas für die Absage verantwortlich: Die Fatah habe sich nicht an ihre Zusage gehalten, Hamas-Gefangene vor dem Treffen freizulassen.

Die Vermittlungsgespräche sollten am Sonntag in Ägypten stattfinden. Die Regierung in Kairo hatte die rivalisierenden Lager der Palästinenser eingeladen, über die Bildung einer gemeinsamen Regierung, den Aufbau der Sicherheitskräfte und einen Termin für Präsidenten- und Parlamentswahlen zu sprechen. (APA/Reuters/AP)