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Foto: Reuters/Cody Wong

Peking - Ein chinesisches Berufungsgericht hat am Freitag die lebenslängliche Haftstrafe für den Dissidenten Wang Bingzhang wegen Spionage und terroristischer Verschwörungen bestätigt. Der 55 Jahre alte frühere Medizinstudent, der zeitweise in den USA lebte, war vor rund acht Monaten verhaftet worden. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua nannte "ausreichende Beweise" als Begründung des Urteils. Es ist die bisher höchste Freiheitsstrafe, die in China gegen einen Dissidenten verhängt wurde. Nach Angaben der Verteidigung sind die Rechtsmittel damit erschöpft.

Wang wurde nach Polizeiangaben am 3. Juli vergangenen Jahres in einem Tempel gefesselt aufgefunden und in Haft genommen. Menschenrechtler vermuten, dass er nach einem Treffen mit chinesischen Arbeiterrechtlern in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi von Agenten verschleppt wurde. Ein Gericht in der südchinesischen Stadt Shenzhen sprach Wang am 9. Februar schuldig, von 1982 bis 1990 für Taiwan spioniert sowie Bombenanschläge und Ermordungen in China geplant zu haben, berichtete Xinhua. Beweise wurden nicht öffentlich gemacht.

Wang gelangte 1979 nach zweimaliger Haft nach Kanada und lebte in den 80er Jahren in New York. Er erhielt von den US-Behörden eine ständige Aufenthaltserlaubnis. 1998 kehrte er heimlich nach China zurück, um eine demokratische Partei zu gründen. Er wurde aber festgenommen und abgeschoben.(APA/AP)