Markus Rogan wünschte sich in einem STANDARD-Beitrag einen "Austro-Obama". Wieso, das war doch eh der Haider, sagte Stefan "die Träne" Petzner, designierter BZÖ-Vorsitzender. Hätte allerdings ein Schwarzer in Österreich für irgendetwas kandidiert, wäre er vermutlich von BZÖ und Konsorten als drogendealender Bimbo bezeichnet worden. Und in der Wahlnacht durfte der pensionierte ORF-USA-Korrespondent Klaus Emmerich sagen, er wolle eigentlich nicht von einem Schwarzen regiert werden, das wäre ja so, wie wenn ein Türke hierzulande Kanzler würde.

Aber eines nicht so fernen Tages wird ein türkisch-, oder exjugoslawischstämmiger Österreicher eine wichtige politische Position innehaben. 1970 wurde übrigens ein Angehöriger einer verhassten und bis kurz davor noch mörderisch verfolgten Minderheit Bundeskanzler.

Bruno Kreisky wurde in einem Österreich gewählt, wo fast 30 Prozent in Umfragen sagten, sie würden einem Juden nicht die Hand geben. Wird schon noch kommen, das mit dem türkischen Kanzler. Die Emmerichs könnten es noch erleben - und die Petzners und die Straches sowieso. (rau/DER STANDARD, Printausgabe, 7.11.2008)